Weißkirchen/Ts e.V.
Etwa 60 Besucher konnte der TV Weißkirchen am Freitag-Abend in der gut gefüllten vereinseigenen Turnhalle zur Jahreshauptversammlung begrüßen. Als besondere Gäste konnten neben dem Bürgermeister Hans-Georg Brum und Stadtkämmerer Thorsten Schorr auch der Turngauvorsitzende Helmut Reith begrüßt werden.
Eine Neuerung hat sich der Vorstand für dieses Jahr ausgedacht. Die Sportlerehrungen werden nun auch neben den Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft an diesem Abend ausgezeichnet. Dadurch versprechen sich die beiden Vorsitzenden Daniel Slamal und Rainer Grebner die Versammlung für junge Leute attraktiver zu gestalten und diese früher oder später auch für die Mitgestaltung des Vereins zu gewinnen.
Standing Ovations für Gerhard Benner
Schon gleich zu Beginn ergriff Brum das Wort und zeichnete Gerhard Benner mit der Vereinsplakette in Silber der Stadt Oberursel aus. Benner kann auf eine 28-jährige Tätigkeit im Vorstand des TVW zurückblicken. Einem Verein, in dem nach Brums Worten „vieles außerordentlich gut zusammenpasse“. Dies sei den Menschen zu verdanken, „die sich langfristig für den Verein einsetzen“, um nicht nur den Verein, sondern auch den Stadtteil mitzuentwickeln. Benner sei ein Mensch, der den Sport als seine Leidenschaft angesehen habe und „der die Auszeichnung absolut verdient hat“, so der Bürgermeister.
Seit 25 Jahren zeichnet sich Benner für den Turn- und Sportbetrieb verantwortlich. Seit 1970 ist er bis heute immer noch als Übungsleiter im Gerätturnen tätig und seit 1975 auch als Übungsleiter im Volleyball. Unter Benners und Erich Kalhöfers Führung sind die Weißkirchener Turner nicht nur hessen-, sondern auch deutschlandweit bekannt. Beide zeichnen sich für die vielen deutschen Meistertitel verantwortlich. Benner bedankte sich für die Auszeichnung und wurde von der Versammlung mit Standing Ovations bedacht.
Zahlreiche Ehrungen für Sportler und ehrenamtliche Mitarbeit
Gerhard Benner ehrte Julian Peters als Deutscher Meister im deutschen Achtkampf der Turner. Fabian Urban wurde für den deutschen Meistertitel im deutschen Sechskampf M17/17 ausgezeichnet, in dem er sogar in seiner Altersklasse einen neuen Rekord mit 11,58m im Kugelstoßen aufstellte. Marlon Urban wurde für seinen zweiten Platz im deutschen Sechskampf M16/16 geehrt. Robin Maier und Sophie Fischer wurden für ihren dritten Platz (M17/18) bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften ausgezeichnet. Robin im Jahn-Neunkampf und Sophie im Schwimm-Fünfkampf. Patrick Ohl wurde für den dritten Platz im Pokalwettkampf (M15/16) auf dem deutschen Turnfest ausgezeichnet.
Nachdem Benner die Auszeichnungen für die Titel der Deutschen Meisterschaften und des Deutschen Turnfestes vornahm, ehrte Abteilungsleiter Achim Hollnagel die Leichtathleten für ihre Verdienste. Moritz Hinrichsen erreichte den zweiten Platz in der hessischen Bestenliste im Kugelstoßen. In seiner Altersklasse M12 stieß er die Kugel auf 10,34 m weit. Lea Borngräber wurde für den zweiten Platz im Speerwurf W14 bei den hessischen Meisterschaften ausgezeichnet. Sie verbesserte zudem in ihrer Altersklasse im Ballwurf einen 17 Jahre alten Kreis-Rekord um sieben Meter! Die neue Bestmarke liegt nun bei 55,50 m. In Sportjahr 2017 bestritt sie zudem sage und schreibe 37 Einzelstarts!
Turngauvorsitzender Helmut Reith nahm Ehrungen des lsbh stellvertretend für den Sportkreisvorsitzenden Norbert Möller vor. Er zeichnete Thomas Beier (mehrjährige Vorstandsarbeit und langjährige Organsiation des Wirtschaftsbetriebes), Markus Klug (mehrjährige Vorstandsarbeit und Einführung einer neuen Verwaltungssoftware) und Michael Dietz (mehrjährige Vorstandsarbeit und Übungsleitertätigkeit) für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement im Turnverein aus. Sie erhielten für ihre Verdienste die Ehrenurkunde und Ehrennadel des Landessportbundes Hessen.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden mit der Vereinsnadel in Silber ausgezeichnet: Daniel Heß, Vanessa Hawlitschek, Carina Hieronymi, Manuel Luxenburger, Hedy Wolf-Rau, Volker Frank, Barbara Lickar, Frank Willig, Wolf-Dietrich Groß, Benedikt Kirstein, Katja Krück und Christoph Weigand. Die goldene Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Ursula Bagus, Roman Hawlitschek und Elisabeth Schmidt.
Zum Ehrenmitglied wurden Werner Krah (langjährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender), Berthold Wunderlich (Gründung der Leichtathletik-Abteilung und mehr als 40-jährige Tätigkeit als Übungsleiter), Bernd Lukesch (Übungsleiter Turnen und Organisation des Zeltlagers) und Norbert Schiller (Abteilungsleitung Volleyball und Badminton sowie Event-Manager) ernannt. Sie erhielten den Ehrenbrief des TVW.
TVW finanziell gut aufgestellt
Stolz zeigte sich der 1. Vorsitzende Daniel Slamal über 1000 Mitglieder, die in den 10 Abteilungen Sport treiben. Jahrelang kratzte der Verein an der 1000er-Marke. Vor allem die vielen ehrenamtlichen Übungsleiter und deren Assistenten sowie ein guter Zustand der vereinseigenen Halle machen das erst möglich. Zudem gelingt es dem Verein immer wieder neue Übungsleiter aus den eigenen Reihen zu gewinnen.
Die Einführung der neuen Geschäftsstelle in der Vereinshalle lässt nun eine einfachere und schnellere Bearbeitung zu. Dank der neu eingeführten Verwaltungssoftware lässt sich den Kassenprüfern Joachim Gottschalk und Siegfried Kuhn zufolge die Buchführung „beeindruckend schnell“ nachvollziehen sowie auf Plausibilität und Richtigkeit prüfen. Sie bescheinigten dem Vorstand eine solide wirtschaftliche Arbeit. Der in der letzten JHV anvisierte Überschuss von 1.500 € konnte sogar auf 6.360 € gesteigert werden. Der Überschuss wird der Investitionsrücklage zugeführt. Somit konnte die Versammlung die beantragte Entlastung des Vorstandes zustimmen. Auch die Etatplanungen für das laufende Jahr sieht wieder eine „schwarze Null“ vor. Den anwesenden Mitgliedern fiel es nicht schwer den geplanten Überschuss von 1.900 € zuzustimmen.
Zwei Vorstandsämter bleiben unbesetzt
Bevor die Wahlen durchgeführt werden konnten, wurde Michael Dietz als stellvertretender Schriftführer (Pressewart) aus privaten Gründen verabschiedet. Ebenfalls verabschiedet wurden die Mitglieder des Ehrenbeirates Hans und Irmtraud Lukesch sowie Heinrich Ortner und Wolfgang Ritsert. Gerhard Benner stellte ebenfalls wie schon im Jahr zuvor angekündigt sein Amt als Leiter Sportbetrieb zur Verfügung.
Im Amt bestätigt wurde mit 47 von 51 Stimmen (92%) der erste Vorsitzende Daniel Slamal. Andreas Hieronymi tritt die Nachfolge als Leiter Sportbetrieb an und wurde mit 50 Stimmen gewählt. Auch Nadja Hinrichsen stellte sich als Schriftführerin wieder zur Wahl und wurde ebenfalls mit 50 Stimmen wiedergewählt. Markus Klug stellte sein Amt als stellvertretender Schatzmeister aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Über eine schriftlich eingegangene Erklärung des abwesenden Felix Uhmann konnte auch hier eine Nachfolgeregelung getroffen werden, die sich zuvor schon intern angebahnt hatte. Er wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt. Da auch Jochen Schmitz als Beisitzer nun sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung stellte, konnte in Markus Klug ein bereits bekanntes Vorstandsmitglied als Nachfolger gewonnen werden. Mit den beiden anderen Beisitzern Achim Hollnagel und Dorothee Franz erhielten die Beisitzer 49 von 51 Stimmen. Als neuer Kassenprüfer stellte sich Kurt Hundertmark zur Verfügung, der einstimmig gewählt die Nachfolge von Siegfried Kuhn antreten wird.
Ein stellvertretender Leiter Sportbetrieb konnte nicht gewählt werden, da dieser zuvor in der Sportausschusssitzung gewählt wird und nur noch von der Jahreshauptversammlung bestätigt wird. Dieses Amt wird somit ein Jahr lang unbesetzt bleiben. Auch für den scheidenden Pressewart fand sich kein Freiwilliger, sodass auch dieses Amt bis zum nächsten Jahr vakant bleibt.
Der Ehrenbeirat ist nun Grebner zufolge gut aufgestellt, da die Wege zwischen Vorstand und dem bestehenden Mitglied Manfred Stimpert sowie den neu gewählten Mitgliedern Werner Krah, Gerhard Benner, Karl-Heinz Bagus und Anne Middeldorf dank der nun möglichen E-Mail-Kommunikation noch kürzer werden.
Rege Diskussion um Zukunft des angrenzenden Sportarreals
Als letzter Tagesordnungspunkt informierte der Vorstand über das Bauvorhaben der Stadt Oberursel. Der zweite Vorsitzende Rainer Grebner berichtete über regelmäßige Treffen zwischen Vertretener der Stadt und des TVW, die seit Anfang 2017 stattfanden. Dabei bestehe eine enge Zusammenarbeit zur Erlangung von Rechtssicherheit in Bezug auf zukünftige Schallemissionen und der Grundstücksnutzung. Die Stadt sichere dem TVW eine 100m-Bahn sowie eine Wurf- und Sprunganlage zu. Der Bebauungsplan werde dabei unter Mitwirkung des Vorstandes erstellt. Diese sind auch die Kernpunkte, die in den Verhandlungen mit der Stadt wichtig sind, um den Sportbetrieb rund um die Vereinshalle sicherzustellen.
Grebner lobte die konstruktiven, sachlichen und lösungsorientierten Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt. Er betonte allerdings auch, wie eine Lösung aussehe, sei noch nicht absehbar. Auf Grund der Lärmemissionen durch die angrenzende Industrie sowie durch den Bauhof könne die Bebauung des oberen Sportplatzes nicht vorgenommen werden, weswegen Pläne nun für das untere Sportfeld vorangetrieben werden. Die vielfach in der Presse kursierenden Informationen zum aktuellen Planungsstand spiegelten allerdings keine endgültige Planung, sondern nur „Wasserstandsmeldungen“ wider. Das bestätigte auch Brum. Die Stadt habe eine konkrete Lösung im Auge, die ein bestimmtes Areal beträfen. Aktuell könnten aber noch keine konkreten Pläne öffentlich gemacht werden, da noch zu viele Fragen ungeklärt seien und er noch nichts darüber sagen könne „was die Stadtverordneten selbst noch nicht wissen“. Im Zweifel gebe es aber eine Lösung, die „zur Not zu Lasten des Baufeldes gingen“, sagte Brum. Dennoch stehe eine Innenverdichtung des Ortskerns vor einer Außenversiegelung der umliegenden Felder und Wiesen. So sehe es auch das Parlament als es sich gegen die Pläne des neuen Stadtteils von Frankfurt aussprach.