Weißkirchen/Ts e.V.
Ausgehend von verschiedenen gegensätzlichen Äußerungen der vergangenen Tage zum geplanten Wohnungsbauprojekt an der Oberurseler Straße haben der Vorstand des Turnvereins Weißkirchen und die Vertreter der Stadt Oberursel (Taunus) ihre konstruktiven Gespräche fortgesetzt.
In der Stadtverordnetensitzung am kommenden Donnerstag, 15. November .2018, soll der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan gefasst werden. Damit wird das Bebauungsplanverfahren offiziell eingeleitet. Im Vorfeld hatte es kontroverse Diskussionen im Ortsbeirat darum gegeben, ob in dem Bebauungsplangebiet für den TV Weißkirchen ausreichend Raum für die Leichtathletikflächen gegeben ist.
Bürgermeister Hans-Georg Brum zum Aufstellungsbeschluss: „Beschlossen werden soll am kommenden Donnerstag die Einleitung, d.h. der Beginn des Bebauungsplanverfahrens, nicht bereits der fertige Bebauungsplan. Erst auf Grundlage der Ergebnisse dieses Verfahrens wird es für uns alle möglich sein, Dinge abschließend zu beurteilen und gemeinsam mit den beteiligten Vereinen das weitere Vorgehen wie auch die Flächenaufteilung abzustimmen.“
Um aufgekommene Missverständnisse aus der Welt zu schaffen, sind Stadt und Verein am vergangenen Wochenende erneut zusammen gekommen. Daniel Slamal, 1. Vorsitzende des TV Weißkirchen dazu: „Unsere Absicht war es, gemeinsam die Möglichkeiten für eine attraktive und für beide Seiten akzeptable Lösung zu erörtern. Die Gespräche fanden in einer sehr konstruktiven Atmosphäre statt. Man hat gleich gemerkt, dass beiden Parteien – der Stadt und dem Verein – an einer gemeinsamen, einvernehmlichen Lösung sehr gelegen ist,“ so Daniel Slamal.
Grundsätzlich besteht über die geplante Maßnahme, der Wohnbebauung auf dem südlichen Sportplatz an der Oberurseler Straße, Einvernehmen zwischen der Stadt und den beteiligten Vereinen – sieht es doch aktuell so aus, dass sich die Situation für alle Vereine im Zuge der Maßnahme nicht verschlechtern, sondern eher verbessern lässt.
Die Möglichkeiten auch des TV Weißkirchen sollen nicht eingeschränkt werden. Vielmehr sollen sich durch die neuen Planungen neue Optionen für die Zukunft eröffnen.
Unsicherheiten waren im Vorfeld allerdings an der Fragestellung entstanden, ob die Aktivitäten der Leichtathletikgruppe trotz Wohnbebauung in vollem Umfang weiter gewährleistet werden können. Hier sind es insbesondere die Wurfdisziplinen sowie der 100-Meter-Lauf auf der Tartanbahn, deren Ausübung nicht gefährdet werden dürfen.
Daniel Slamal: „Dies ist für den TV Weißkirchen eine ganz zentrale Frage, die es zu klären gilt. Bis dahin steht der TVW dem Bauvorhaben konstruktiv, aber auch kritisch gegenüber. Die Klärung offener Detailfragen, wie z.B. die Auswirkungen von Schallemissionen der Vereine, soll zeitnah in weiteren Gesprächen zwischen den Beteiligten erfolgen“, so der 1. Vorsitzende.
Dreh- und Angelpunkt der Diskussion ist die Lage der Tartanbahn. Einerseits wäre eine Verlegung in die angrenzende Wiese möglich. Dafür allerdings müssten die Vorteile einer Verlegung gravierend sein. Denn die Bahn ist erst sieben Jahre alt und der Neubau teuer.
Andererseits sind die Restriktionen für die neue Wohnbebauung beim Erhalt der Bahn ins Feld zuführen. Die Schallproblematik ist hier ein Thema. Aber dies würde auch zu einem Verlust an überbaubarer Fläche führen.
Verein und Stadt sind sich einig, dass diese zentrale Frage einer zeitnahen Klärung bedarf. Aber Einvernehmen besteht auch darüber, dass der Standort der Bahn kein Ausschlusskriterium für die geplante Wohnbebauung ist. Bürgermeister Hans-Georg Brum: „Entscheidend ist, dass auch zukünftig eine 100-Meter-Tartanbahn zur Verfügung steht.“
Über das Ergebnis der Gespräche zeigen sich alle Beteiligten zufrieden. Die Vertreter des TV Weißkirchen bestätigen: „Auch wenn noch keine endgültige Entscheidung getroffen werden konnte, so sind die Grundlagen für weitere, konstruktive Gespräche gelegt. Wir sind sicher, dass am Ende des Tages auch der TV Weißkirchen von der Maßnahme profitieren wird.“ In gleicher Form bestätigt die Stadt, vertreten durch Bürgermeister Hans-Georg Brum und Stadtkämmerer Thorsten Schorr, der auch in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Vereinsring Weißkirchen teilnahm, dass dieses Ergebnis zufrieden stellt und als gute Grundlage für die weitere, positive Zusammenarbeit gesehen wird.
Hans-Georg Brum, Bürgermeister Stadt Oberursel (Taunus)
Daniel Slamal, 1. Vorsitzender TV Weißkirchen